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Putin ist ein Arschloch

Vor einigen Tagen am Abendbrottisch. Meine Frau möchte von unseren Kindern wissen, was sie gerne noch in den Ferien machen möchten. Leider formuliert sie ihr Anliegen mit einer offenen Frage. Böser Fehler! Putin rschloch

Der Mittlere (6) brüllt sofort „Pokemon Go Karten kaufen!“. Abgelehnt!

Der Kleine (1) brabbelt „Mamamamamaaaa“. Meine Interpretation („Ich möchte mit Papa Fußball gucken“) wird abgeschmettert.

Meine Tochter (9): „Ich möchte gerne in den Zoo gehen“.

Na bitte. Subjekt, Prädikat, Objekt, sowie ein realistisches Anliegen. Aufgrund hoher Besucherzahlen in den Ferien (Corona und so) und fehlender Begleitpersonen unter der Woche (ich muss arbeiten) aber schwierig. Wir verschieben diesen Vorschlag auf die übernächste Woche.

Bevor mein Sohn seine erneute Chance auf einen Vorschlag nutzen kann, interveniert meine Frau geistesgegenwärtig: „Was haltet ihr von einer kleinen Fahrradtour mit Picknick am Abend? Da am Windrad war es doch letztes Mal ganz schön.“

Die Begeisterung kennt keine Grenzen. Ansonsten streitsüchtige Geschwister liegen sich weinend in den Armen. Die Vorfreude ist groß.

Außer bei mir. Aber ich habe auch kein Mitspracherecht.

Expeditionsreise zum Windrad

Vor zwei Tagen war es dann soweit.

Theorie: Alle packen voller Vorfreude ein paar Sachen zum Essen ein und steigen frohlockend auf die Drahtesel.

Praxis: Allein die Vorbereitung raubt allen Beteiligten den letzten Nerv. Während mindestens zwei von drei Kindern brüllen oder meckern, wird der Picknick-Korb gepackt. Ach was sage ich. Es ist kein Picknick-Korb, sondern es sind Expeditionstaschen. Gefüllt mit Proviant für eine zehnköpfige Forschungsgruppe. Brot, Käse, Wurst, Weintrauben, Joghurt, Wasser, eine Flasche für den Kleinen, eine Flasche für den Mittleren, eine Flasche für die Große, hektargroße Decken, Bälle, Hüte, Jacken, … und so weiter. Eine Reise zum Nordpol könnte nicht besser vorbereitet sein.

Nachdem die Räder, sowie ein Dutzend Lastesel bepackt sind, kann es endlich losgehen.

Nach einhundert Metern die obligatorische Frage: „Wann sind wir endlich da?“.

Ansonsten verläuft die Fahrt unfallfrei. Immerhin.

Putin Arschloch

Für den Platz des Picknicks haben wir ein Windrad im Auge. Dieses steht auf einer kleinen Wiese am Rande unseres Dorfes. Dort angekommen müssen wir allerdings feststellen, dass es vor Brennnesseln und Dornensträuchern nur so wimmelt. Wir schlagen trotzdem unsere Zelte auf.

Um die Geschichte abzukürzen: Nach fünf Minuten und mehreren Kontakten mit Ameisensäure brechen wir entnervt ab.

Putin ist ein Arschloch

Auf dem Rückweg fragt mich mein Sohn warum sich das Windrad gar nicht gedreht hat. Ich antworte ironisch (und womöglich leicht passiv aggressiv) „Vielleicht liefert der Putin jetzt wieder Strom.“

Mein Sohn (8) überlegt ein paar Sekunden und sagt dann: „Ach Quatsch. Putin ist doch ein Arschloch.“

Mein Junge!

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